
Kloster Chorin
Backsteingotik anno 1273.
Das Kloster Chorin – malerisch an einem See in Brandenburg gelegen – ist ein wunderschönes Beispiel norddeutscher Backsteingotik. 1258 von askanischen Markgrafen gegründet, begann ab 1273 unter der Leitung der Zisterziensermönche der eigentliche Bau der Klosterkirche. Die Anlage zeichnet sich durch ihre gotische Formensprache und filigrane Ornamentierung aus, die hier erstmals in Brandenburg in Backstein umgesetzt wurden.
Nach der Säkularisation 1542 verfiel das Kloster zunehmend. Erst im 19. Jahrhundert begannen Sicherungs- und Rekonstruktionsarbeiten unter der Leitung von Karl Friedrich Schinkel. Seitdem wurden mehrere Restaurierungsphasen durchgeführt. Die denkmalpflegerische Tätigkeit am Kloster Chorin hat im Laufe der Zeit zu einigen Veränderungen an der originalen Baustruktur geführt, die teilweise noch heute sichtbar sind. Diese frühen Eingriffe hatten zum Ziel, die Substanz zu erhalten oder wiederherzustellen, führten aber durchaus auch zu idealisierten Interpretationen und Anpassungen durch die Denkmalpfleger um 1900. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurden beispielsweise Teile der Westfassade und des aufwendigen Bauschmucks mit Blatt- und Rankendekor rekonstruiert und auch die Innenräume erfuhren bauliche Veränderungen.
Die Maßnahmen haben einerseits zur Erhaltung beigetragen, andererseits aber auch das heutige Erscheinungsbild des Klosters geprägt, das damit sowohl Zeugnis eines Architekturstils als auch kritischer Geschichte deutscher Denkmalpflege ist.







