
Akropolis
Die Akropolis in Athen ist ein herausragendes Beispiel antiker Baukunst. Der Komplex, der auf einem 156 Meter hohen Felsplateau thront, entstand hauptsächlich im 5. Jahrhundert v. Chr. unter der Leitung des Staatsmannes Perikles. Der bekannteste Tempel der Akropolis ist der Parthenon, der der Göttin Athena gewidmet war. Dieses dorische Bauwerk, entworfen von den Architekten Iktinos und Kallikrates, besticht durch seine perfekt erscheinenden Proportionen, deren harmonische Wahrnehmung durch raffinierte Korrekturen ermöglicht wird: Die Säulen sind leicht nach innen geneigt, in ihrer Mitte aufgewölbt oder verjüngt und im Querschnitt nach oben hin leicht aufgefächert, sodass eine optische Verzerrung ausgeglichen wird und sie bei Fernblick gerade erscheinen, obwohl sie es in ihrer Konstruktion nicht sind.
Der Parthenon-Fries, ein beeindruckendes Meisterwerk antiker Bildhauerei, schmückte ursprünglich den oberen Bereich des Parthenon-Tempels. Dieses 160 Meter lange Marmorrelief, das Szenen aus der griechischen Mythologie und eine Prozession zu Ehren der Göttin Athene darstellt, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts Gegenstand einer bis heute andauernden Kontroverse: Lord Elgin, der damalige britische Botschafter im Osmanischen Reich, ließ – nur wenige Jahre vor der Unabhängigkeit Griechenlands – große Teile des Frieses entfernen und nach Großbritannien bringen. Heute befinden sich etwa 80 Meter des Reliefs im British Museum in London und nur 50 Meter im Akropolismuseum in Athen. Der Aufforderung Griechenlands zur Restitution dieser als „Elgin Marbles“ bekannten Kunstschätze kam Großbritannien bis heute nicht nach.





